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Lena: Ein großartiges Gefühl

Noch elf Tage. Elf Tage bis unser Flug nach Malaysia geht und wir unser Abenteuer „Weltreise“ endlich beginnen. Die letzten Wochen waren für mich gefühlt ein etwas zäher und anstrengender Schwebezustand zwischen einerseits Alltag, Zeit mit der Familie verbringen, sich auf Winter und Weihnachten einstellen und andererseits darauf warten, dass es endlich in die tropisch warme Ferne geht. Als Kind hat sich das Zählen der Tage bis Weihnachten ganz genauso angefühlt – endlos, ein bisschen anstrengend und gleichzeitig sehr, sehr aufregend.

Gerade sitze ich auf der Couch bei Jans Eltern in Wuppertal und schreibe diesen Artikel. Die Kerzen brennen, das Räuchermännchen verbreitet seinen Duft, der Weihnachtsbaum will geschmückt werden, aber noch viel wichtiger: der Arbeits-Laptop ist heruntergefahren, die letzten E-Mails sind geschrieben, das Firmenhandy zurückgesetzt und ausgeschaltet – alles eingepackt in einem Paket auf dem Weg nach Düsseldorf zurück ins Büro. Und für mich beginnt eine ganz neue Zeit; erst einmal ohne Arbeit und Verpflichtungen. Absolut unwirklich.

Nachdem wir nochmal gute zwei Wochen bei meiner Mutter waren, verbringen wir die letzten Tage vor dem Start unserer Reise hier. Unsere Rucksäcke sind mittlerweile fertig gepackt, stehen bereit. Unsere wenigen Habseligkeiten, mit denen wir durch Deutschland gereist sind, haben wir kürzlich noch einmal aussortiert. Dinge, die nicht mit auf die Reise kommen, im Keller meiner Mutter verstaut und so den nächsten Schritt auf unserem Weg gemacht. Zusätzlich gab es noch das eine oder andere zu erledigen, wie letzte Impfungen, die Auslandskrankenversicherung abschließen und uns final von der deutschen Krankenkasse abmelden, oder auch einfach nur einen neuen Satz T-Shirts kaufen, nachdem die alten im letzten halben Jahr auf unserer Tour ganz schön gelitten haben. Manche Sachen erscheinen auch etwas absurd, über die ich mir plötzlich Gedanken machen musste: zum Beispiel, eine unkomplizierte Lockenroutine für meine Haare finden und ausprobieren, da ich auf der Reise keinen Föhn dabeihaben werde. Mal schauen, wie gut es dann am Ende wirklich funktioniert…

In den letzten Monaten lag unser Aufbruch gedanklich noch in weiter Ferne und trotzdem war er immer das Ziel, auf das wir die ganze Zeit hingearbeitet haben. Dadurch hat es sich schon sehr real angefühlt. Jetzt, wo die verbleibenden Tage immer weniger werden, unser Countdown, den ihr auch auf der Startseite unseres Blogs verfolgen könnt, unerbittlich herunterläuft, fühlt es sich – zumindest bei mir – irgendwie weniger real an. Mit jedem neuen Morgen, erscheint es mir weniger vorstellbar, dass es tatsächlich am 3. Januar ganz früh nach Frankfurt zum Flughafen geht und wir in diese Maschine steigen, aus der wir vierzehn Stunden später in Kuala Lumpur wieder aussteigen werden. Vielleicht liegt es daran, dass es einer dieser großen Schritte im Leben ist, die man erst begreift, wenn sie wirklich passieren. Weil man noch nie zuvor für mindestens vierzehn Monate auf Reisen war und es dafür somit keinen Vergleich gibt.

Gleichzeitig beginnt bei mir gerade wieder dieses aufregende Bauchkribbeln, das ich immer habe, wenn ich mich aus meiner Komfortzone wage und etwas Großes bevorsteht. Als wir im Februar entschieden haben, unsere Wohnung aufzulösen, als digitale Nomaden für sieben Monate durch Deutschland zu reisen und danach auf Weltreise zu gehen, hatte ich genau dieses flaue Gefühl im Bauch. In der Zwischenzeit war es verschwunden und es fühlte sich ganz normal und gar nicht mehr so aufregend an, dass wir reisen. Aber das ist jetzt – zum Glück – wieder anders. Die Aufregung steigt mit jedem Tag mehr, so als wenn man hoch auf einen Bungee-Turm fährt und weiß, dass man gleich springen muss. Aufregung, Herzklopfen, Vorfreude und ein bisschen Angst – einfach ein großartiges Gefühl.

23. Dezember 2022

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